lördag, februari 09, 2013

Nachrichten vom 9. Februar 2013

Schweden - Politik
Eine Meinungsumfrage von Sifo, die die schwedische Fernsehanstalt SVT in Auftrag gab, stellt dem Gewerkschaftsbund LO ein etwas zweideutiges Zeugnis auf, denn jedes siebte Mitglied des Verbandes würde, falls heute Wahlen wären, die Sverigedemokraterna wählen, trotz der rassistsichen Vorfälle Ende des letzten Jahres. Damit sind die Sverigedemokraterna nun die zweitbeliebteste Partei des Gewerkschaftverbands geworden und haben die Moderaterna auf den dritten Platz abgedrängt.

Schweden - Wirtschaft
Nach den letzten Aufschlüsselungen zur Affäre Telia Sonera hat sich die Svenska Kyrkan entschlossen alle Aktien des Unternehmens zu verkaufen und auch in Zukunft keine Anteile mehr zu kaufen bis die Firmenpolitik von Telia Sonera mit der Policy der Kirche übereinstimmt und alle in die Affäre verwickelten Geschäftsführer ersetzt wurden. Für die Svenska Kyrkan ist es undenkbar an einem Unternehmen beteiligt zu sein, das zur Korruption neigt und die Grundrechte der Menschen nicht beachtet.

Schweden - Wirtschaft
Die Schwierigkeiten des Bergbauunternehmens Northland Resources, das mit seiner Erzgrube enorme Pläne im nordschwedischen Pajala hatte, gingen nun in die nächste Phase. Um einen Konkurs zu vermeiden, hat die Geschäftsführung beim Amtsgericht Luleå die Rekonstruktion der Firma beantragt. Das Amtsgericht bewilligte Northland Resources nahezu umgehend drei Monate um alle finanziellen Probleme zu lösen und neues Kapital zu finden. Durch diesen Schritt sind nun zumindest die Arbeitslöhne für die kommenden Monate staatlich gesichert. Die Aktien erreichten hingegen einen neuen Tiefststand und sanken um weitere 20 Prozent.

Schweden - Recht
Durch die Privatisierung der Parkwächter in Stockholm haben sich während der letzten sieben Jahren die Einnahmen der Stadt durch Strafzettel auf 288 Millionen Kronen pro Jahr verdoppelt. In Göteborg, wo die Parkwächter ebenfalls von Privatfirmen gestellt werden, gingen die Einnahmen dagegen um 18 Prozent zurück. Eine sinnvolle Erklärung für die unterschiedlichen Tendenzen konnten bisher nicht gefunden werden.

Schweden - Natur/Umwelt
Die Veterinärmedizinische Anstalt Schwedens fand bei seinen Untersuchungen von 68 Wasserfledermäusen südlich von Kalmar im Blut der Tiere Antikörper, die auf einen Befall von Tollwut (Rabies) hinweisen. Tiere mit dem Virus selbst wurden bisher jedoch nicht gefunden. Auch wenn dieser Fund kein Grund zur Beunruhigung ist, weist die Anstalt darauf hin, dass niemand in der Umgebung Kalmars tote Fledermäuse anfassen soll, sondern in diesem Fall die Behörde zu informieren ist.

Schweden - Jagd
Nachdem das Kammergericht auf Antrag von drei Umweltschutzorganisationen die Wolfsjagd bis zu einer endgültigen Entscheidung des Verwaltungsgerichts gestoppt hat, hat nun das Naturschutzamt der Regierung gegen diese Entscheidung Einspruch eingelegt und dringt darauf, dass die selektive Wolfsjagd trotz aller Kritiken und Widersprüche unmittelbar wieder aufgenommen wird. Die Regierung will damit zeigen, dass der Wille der Jäger über jedem Naturschutz und jeder Europaentscheidung steht, was leider auch dazu führt, dass die Akzeptanz von Wölfen von der Regierung verhindert wird.

Schweden - Tourismus

Nach einer Studie von TNS SIFO im Auftrag des Unternehmens Resia unternahmen die Schweden im vergangenen Jahr, trotz Krise, mehr Urlaubsreisen als in den Vorjahren. Allerdings wurde die Türkei von Spanien wieder vom ersten Platz auf den zweiten Platz verdrängt. An dritter Stelle folge nach wie vor Griechenland. Als Aufsteiger des Jahres zählt Kroation, das, nach Zypern, erstmals auf dem fünften Platz landete und innerhalb eines Jahres ein Wachstum von 50 Prozent aufwies.

Schweden - Gesellschaft
Die schwedischen Frauenhäuser und die Polizei warnen ausdrücklich davor private Suchmeldungen über die sozialen Medien wie Facebook oder Twitter zu verbreiten, da dies das Leben von Menschen in Gefahr bringen kann. Ursache der Warnung ist, dass ein gewalttätiger Mann Facebook benutzte um seine Frau, die sich an einem geheimen Ort aufhielt, finden zu können. Durch die massive Verbreitung über Facebook wurde der Aufenthaltsort der Frau bekannt, die dadurch erneut mit Gewalt oder Mord rechnen musste. Nur durch das unmittelbare Aufsuchen des nächsten Frauenhauses konnten die Folgen vermieden werden.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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