tisdag, februari 19, 2013

Nachrichten vom 19. Februar 2013

Schweden - Politik
Nachdem das staatliche Energieunternehmen Vattenfall nach dem Kauf des holländischen Konzern Nuon bereits einen Verlust von 15 Milliarden Kronen verbucht, fordern die Sozialdemokraten Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt erneut auf die Karten endlich auf den Tisch zu legen und zu erklären wann er über die Probleme mit dem riskanten Kauf informiert wurde und welche Unterlagen die Regierung vorliegen hatte, die den maßlos überteuerten Kauf rechtfertigten. Reinfeldt weigert sich seit Tagen zu diesen Fragen eine klare Erklärung abzugeben.

Schweden - Politik
Nach der brisante Aussage, dass Schweden einer eventuellen Invasion gerade einmal eine Woche Widerstand leisten könnte, kam von den verschiedensten Seiten die Frage auf, ob nicht das militärische Budget deutlich erhöht werden müsse oder Schweden nicht doch der Nato beitreten soll. Nach Mike Winnerstig, einem Forscher des Instituts der Verteidigung, sind beide Ideen für den Steuerzahler sehr teuer ohne unbedingt bedeutende Vorteile zu bringen, da man selbst bei einer Verdopplung des Budgets Schweden in seiner Gesamtheit nicht länger als eine Woche schützen könnte und eine Mitgliedschaft in der Nato etwa eine halbe Milliarde Kronen pro Jahr verschlingen würde und damit also billiger sei als auf einen unabhängigen Schutz zu setzen, obwohl man in diesem Fall zusätzlich aufrüsten müsse.

Schweden - Politik
Als Annie Lööf am Montag ihr überarbeitetes Ideenprogramm vorstellte, das die Repräsentanten der Zentrumspartei Ende März absegnen sollen, gab es kaum Überraschungen, denn alle kritischen Punkte waren aus dem Papier entfernt worden, was die Jugendorganisation wiederum nahezu als Verrat betrachtete. Allerdings blieb ein Streitpunkt erhalten, denn Annie Lööf setzt sich nach wie vor dafür eine, dass die Migration zwischen allen Ländern vereinfacht werden soll und Schweden, im Prinzip, jede Anfrage nach einer Aufenthaltsgenehmigung genehmigen soll. Lööf hat dabei lediglich die Änderung angebracht, dass es sich dabei um kein prioritäres kurzfristiges Ziel handelt.

Schweden - Immigration
Nach den neuesten Auswertungen des Statistischen Amtes gelang den Balkanflüchtlingen, die in den 90er Jahren vor dem dort herrschenden Krieg nach Schweden flohen, die Integration relativ gut, denn 70 Prozent unter ihnen sind mittlerweile berufstätig. Allerdings handelt es sich bei den Berufstätigen überwiegend um jene, die bereits als Kinder ankamen und hier das Gymnasium erfolgreich abgeschlossen haben und um Personen, die bereits in der Heimat eine hohe Ausbildung hatten. Die Arbeitslosen dieser Bevölkerungsschicht haben in der Regel nur eine Minimalausbildung.

Schweden - Kriminalität
Nach der Tageszeitung Sydsvenskan steigt die Gewalt unter jungen Frauen zwischen 15 und 17 Jahren rapide an. Während 1996 nur 233 gewaltsame Übergriffe dieser Gruppe zur Anzeige kamen, waren es 2011 bereits 497 Fälle. In den meisten Fällen richtet sich die Gewalt gegen andere Frauen unter 18 Jahren. Auch die männliche Gewalt in dieser Altersgruppe steigt weiterhin an, liegt jedoch, was die Steigerungsrate betrifft, weit unter jener der Frauen.

Schweden - Arbeitswelt
Seit 2010 hat sich die Anzahl der Personen, die seit über 450 Tagen arbeitslos sind und trotz berufsbildenden Maßnahmen beim Arbeitsamt keinerlei andere Unterstützung bekommen als Sozialhilfe oder die Unterstützung durch die Familie, um 88 Prozent erhöht. Nach dem Gewerkschaftsbund LO sind gegenwärtig bereits 60.000 Arbeitslose des Landes selbst während einer Fortbildung, einer Ausbildungen oder einem Praktikum auf Sozialhilfe angewiesen um überleben zu können.

Schweden - Immobilien
Auf Grund des Bergbaus im nordschwedischen Malmberget zeigen sich an sämtlichen Häusern entlang des Linnévägen seit einem Jahr immer stärkere Schäden, wobei sich in einige der Häuser bereits nahezu ständig bewegen und das Gefälle am Boden eines einzigen Raumes zehn Zentimeter ausmachen kann. Die ersten Familien haben sich nach den beunruhigenden Veränderungen der letzten Tage auf eine Evakuierung vorbereitet, da sie befürchten, dass die Häuser plötzlich einfallen.

Schweden - Tourismus
Nachdem das schwedische Naturschutzamt für dieses Jahr kein grünes Licht für die chemische Stechmückenbekämpfung im Nedre Dalälven geben will, da die bisherigen Methoden unter Umständen negative Einflüsse auf die unter Naturschutz stehende Umwelt, das sogenannten Natura 2000 Projekt, ausüben kann, liegt es nun an der Regierung eine Entscheidung zu treffen. Sollte die Regierung die massive Bekämpfung der Stechmücken in diesem Gebiet trotz Abraten des Naturschutzamtes erlauben, so riskiert das Land erneut ein Verfahren vor dem europäischen Gerichtshof.

Schweden - Ernährung
Nach Aussagen des schwedischen Lebensmittelamts ist der Betrug mit Pferdefleisch in Lasagne nur die Spitze des Eisbergs, da routinemäßige Kontrollen im Lebensmittelbereich rein technisch und vom Aufwand her ausgeschlossen sind. In der Regel kann nur die Hygiene vollkommen überwacht werden, nicht jedoch andere Betrügereien in den Tiefkühltruhen der Großkonzerne. Die Lehre, die man allerdings aus dem Großbetrug zieht, ist jene, dass die Ämter und die Lebensmittelkonzerne in Zukunft häufiger zu Stichprobenkontrollen greifen werden um Probleme von Lieferanten schneller aufzudecken.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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