lördag, augusti 25, 2012

Nachrichten vom 25. August 2012

Schweden - Politik
Nach dem schwedischen Finanzminister Anders Borg verfügt Schweden im nächsten Jahr über 23 Milliarden Kronen, die einen weitaus größeren Spielraum für Reformen lassen als bisher gedacht. Nur kurz vor den kommenden Parlamentswahlen will der Minister nun vor allem in Forschung, Infrastruktur und Steuererleichterungen für Unternehmer setzen, in der Hoffnung dadurch die Allianz erneut zum Wahlgewinn zu bringen. Die Frage ist nur, ob seine Rechnung aufgeht, da er keine Chance sieht die Einkommenssteuer zu senken oder den Pensionären des Landes eine höhere Pension zu bieten, was längst überfällig ist.

Schweden - Politik
Vor rund zwei Monaten lud die Vorsitzende der Zentrumspartei, Annie Lööf, die Führer der anderen Allianzparteien zu einem gemeinsamen Treffen in ihrem Heimatort Maramö ein. Während Fredrik Reinfeldt (Moderaterna) diesem Treffen relativ schnell zustimmte und Jan Björklund (Volkspartei) erklärte nichts gegen ein Treffen der Allianzparteien außerhalb Stockholms zu haben, hat nun auch Göran Hägglund (Christdemokraten) einem Treffen zugestimmt, auch wenn von Annie Lööf noch keinerlei Datum festgelegt wurde.

Schweden - Wirtschaft

Die Krise in Spanien macht sich auch immer mehr für schwedische Unternehmen bemerkbar, da nicht nur der Export in den ersten fünf Monaten des Jahres um 20 Prozent zurückging, sondern sich der Möbelhandel in Spanien seit Beginn der Krise geradezu halbierte, was sich insbesondere für die 14 Warenhäuser von Ikea in Spanien bemerkbar macht. Es zeigt sich aber auch, das die staatlichen Unternehmen, die mit Schweden Handel treiben, ihre Rechnungen nun im Schnitt 80 Tage später zahlen als früher, was zu erheblichen Zinsbelastungen führt.
 
Schweden - Wirtschaft
Auf Grund einer Sicherheitslücke verliert die schwedische Eisenbahn jedes Jahr einige Millionen Kronen, da es Betrügern, die Kreditkarten stehlen, ermöglicht preisgünstige Fahrscheine über Internet zu verkaufen ohne je dabei ertappt zu werden. Ursache für den hohen Verlust der Eisenbahn liegt daran, dass Banken unrechtmäßige Abbuchen über Kreditkarten nur ersetzen wenn der Verkäufer alle Sicherheitsvorkehren respektiert. Da dies bei der SJ nicht der Fall ist, muss sie für den Schaden selbst aufkommen.

Schweden - Arbeitswelt
Nachdem während der letzten fünf Jahre 26 Waldarbeiter bei Unglücken beim Einsatz von Motorsägen umkamen und jedes Jahr hunderte von Waldarbeitern auf diese Weise teilweise sehr schwer verletzt werden, will das schwedische Arbeitsmilieuamt nun die gesamte Waldarbeit daraufhin untersuchen, wie man die Unfallhäufigkeit reduzieren kann. Eines der Probleme ist auf jeden Fall, dass die Betriebe der Forstwirtschaft immer kleiner werden und oft über schlecht ausgebildet Kräfte verfügen.

Schweden - Arbeitswelt/Gesundheit
Auf Grund der extrem schlechten finanziellen Lage des Universitätskrankenhauses Skåne hat die Klinik nun einen Einstellungsstopp verordnet, obwohl bereits heute die Krankenhäuser in Malmö und Lund unterbemannt sind. Gewerkschaften, Ärzte und Patienten halten den Einstellungsstopp nicht nur für sinnlos, sondern befürchten auch, dass damit die Krankenversorgung, insbesondere bei akuten Fällen, nicht mehr gewährleistet wird. Weder die Regierung in Stockholm, noch die Regionalregierungen wollen jedoch dafür sorgen, dass Krankenhäuser in Zukunft  über ausreichend Kapital verfügen.

Schweden - Kultur/Tourismus
Am 24. August begann des 10. Ostseefestival in den Berwaldhallen in Stockholm, das sich in einem Jahrzehnt zu einem der bedeutendsten Musikfestivals Europas entwickelt hat an dem man die gegenwärtig besten Dirigenten Europas erleben kann und an Hand von Seminaren einen Einblick in die Entwicklung und die Zukunft „klassischer“ Musik  gewinnen kann. Beim Ostseefestival in Stockholm nehmen alle Länder, die an der Ostsee liegen, teil.

Schweden - Gesellschaft
Obwohl die Gesamtzahl der Obdachlosen in Stockholm seit rund zehn Jahren permanent etwas rückläufig ist und gegenwärtig nur noch 2866 Personen als Obdachlos bekannt sind, so beunruhigt das Sozialamt und die Hilfsorganisationen der Stadt, dass die Zahl der akut Obdachlosen permanent ansteigt und mittlerweile bereits 480 Personen vollkommen auf der Straße leben oder nur in Herbergen unterkommen. Eine der Ursachen könnte sein, dass es für die Stadt billiger ist jemand in einer Herberge unterzubringen als für jemanden eine feste Wohnung zu beschaffen. Gegenwärtig sind rund 60 Prozent der akut Obdachlosen von Drogen oder Alkohol abhängig, 22 Prozent haben so große psychische Probleme, dass sie dringend Hilfe benötigen und ein Drittel ist in den psychiatrischen Abteilungen bekannt.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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