lördag, juni 30, 2012

Nachrichten vom 30. Juni 2012

Schweden - Politik
Nach einer Untersuchung von Eva Eriksson sind Frauen, die für Männer einwanderten, weitaus häufiger Gewalt ausgesetzt als andere Frauen, da sie die ersten zwei Jahre in Schweden, trotz Ehe, nur eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung erhalten und dadurch vom Mann abhängig werden, was diese in vielen Fällen ausnutzen. Da nach der aktuellen Gesetzgebung nur die Frauen überprüft werden, fordert Eva Eriksson die Regierung auf das Gesetz so zu ändern, dass zukünftig auch die Männer auf ihr Verhalten und Vorstrafen überprüft werden, bevor sie Frauen „importieren“ können.

Schweden - Wirtschaft
Die schwedische Bekleidungskette Kappahl verzeichnet für seine Geschäftsaktivität im dritten Quartal seines Geschäftsjahres einen Verlust von fünf Millionen Kronen, was allerdings immer noch unter dem erwarteten Verlust liegt. Eines der größten Probleme für den Verlust ist das Bonussystem, das das Unternehmen seinen Mitglieds-Kunden bietet und sich im letzten Jahr auf 17 Millionen Kronen belief.

Schweden - Wirtschaft/Gesellschaft
Nach einem Report der schwedischen Reichsrevision unternimmt das staatliche Unternehmen Svenska Spel zu wenig um die Abhängigkeit von Spielern zu verhindern, sonder benutzt ein Geschäftsmodell, dass die Abhängigkeit sogar erhöht. Nach der Untersuchung reduziert sich zwar die Anzahl der abhängigen Spieler, wobei jedoch die, die verbleiben, immer höhere Einsätze riskieren, was durch das Angebot von Svenska Spel gefördert wird. Das staatliche Monopol teilt daraufhin mit, dass es die Probleme kennt und daran arbeitet sie abzubauen.

Schweden - Wirtschaft
Nach der letzten Untersuchung der Dachorganisation für Pflegebetriebe weisen immer mehr Einrichtungen in Schweden hohe Gewinne auf, die dann in vielen Fällen an die Teilhaber ausbezahlt werden. Von den rund 2000 Pflegebetrieben haben im letzten Jahr 83 Prozent mit Gewinn gearbeitet, weitaus mehr als die vorhergehenden Jahre. 44 Prozent der Unternehmen wollen die Gewinne nicht in bessere Pflege setzen oder als Rücklage benutzen, sondern den Gewinn an die Eigner verteilen. Der Verband der Arbeitgeber sieht in dieser Entwicklung kein Problem, da, nach Meinung des Verbands, alle Unternehmen ihre Leistungen permanent verbessern und auch in die Ausbildung von Personal investieren.

Schweden/Äthiopien - Recht

Nach genau einem Jahr Gefangenschaft in Äthiopien ist immer noch nicht sicher, ob die beiden schwedischen Journalisten Martin Schibbye und Johan Persson mit einer Begnadigung rechnen können oder nicht. Auch wenn mehrere Zeichen auf eine Begnadigung hinweisen, so gibt es auch gegensätzliche Zeichen, da erst vor kurzem erneut mehrere Personen wegen den gleichen „Vergehen“ zu langen Strafen verurteilt wurden, darunter erneut ein Journalist, der als Regimekritiker bekannt ist. Als eines der größten Probleme sehen die Angehörigen der beiden Gefangenen, dass es nahezu unmöglich ist den beiden Bücher oder Zeitschriften bringen zu dürfen.

Schweden - Arbeitswelt
Nach wiederholten Kritiken von europäischer Seite über die Situation von Leiharbeitern in Schweden will die Regierung nun einen Gesetzesvorschlag ausarbeiten, der insbesondere Personal betrifft, das nicht durch Absprachen von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaft geschützt ist. Nach der schwedischen Arbeitsmarktministerin Hillevi Engström soll durch das Gesetz, das nächstes Jahr in Kraft treten kann auch den rund 10 Prozent Leiharbeitern des Landes die gleichen Bedingungen garantieren wie ihren Kollegen, die bereits durch gewerkschaftliche Abkommen geschützt sind.

Schweden - Wirtschaft
Nach den neuen Verordnungen, die Beerenpflücker besser gegen Ausbeutung schützen sollen, hat das schwedische Ausländeramt dieses Jahr bereits 4900 Beerenpflückern eine Arbeitsgenehmigung erlaubt, was bedeutet, dass vermutlich etwa 6000 nichteuropäische Pflücker und mindestens 2000 europäische Pflücker ihr Geld mit Beeren verdienen wollen, doppelt so viele als im vorigen Jahr. Da das Einkommen jedoch auch von der Menge der Beeren abhängt, könnte diese Entscheidung verheerende Folgen für die Pflücker haben.

Schweden - Arbeitswelt
Nach dem schwedischen Arbeitsamt ist der Zukunftsberuf Schwedens mit einem sicheren Arbeitsplatz im IT-Bereich zu suchen, insbesondere im Bereich der Systementwickler und Softwareentwickler. Leider hat das Arbeitsamt dabei die verschiedenen Sparten nicht getrennt, denn schon heute sind so mache IT-Fachkräfte nicht zu vermitteln, wenn sie nicht in bestimmten Bereichen hochspezialisiert sind. Kaum Chancen sieht das Arbeitsamt in Zukunft bei Medienberufen.

Schweden - Gesundheit
Das schwedische Lebensmittelamt will ein Gesetz auf die Wege bringen, das die Anwendung von gefährlichen Transfetten in Keksen, Gebäck und Pommes Frites verbietet. Allerdings sind sich selbst die Beamten des Lebensmittelamtes nicht ganz einig darin, ob in diesem Punkt ein Gesetz notwendig und wirksam ist, da der Anteil an Transfetten in den letzten Jahren rückläufig war und mittlerweile überwiegend bei importierten Waren zu finden ist.

Schweden - Gesundheit
Die Chemikalieninspektion hat der schwedischen Regierung einen Bericht überreicht, der dazu führen soll, dass Bisphenol A in Quittungen und Eintrittskarten verboten wird, auch wenn die Bedeutung der Schädlichkeit nicht in vollem Masse nachgewiesen werden kann. Die Chemikalieninspektion beruft sich daher auf das Vorsichtigkeitsprinzip. Bisher wurde Bisphenol bereits europaweit in Milchflaschen für Kinder verboten und in Schweden auch bei der Verpackung von Nahrung für Kleinkinder, da Bisphenol bereits in kleinsten Mengen schädlich sein kann.

Schweden - Film
Der amerikanische Regisseur Woody Allen hat einige seiner Filme bereits in mehreren bedeutendsten Städten Europas spielen lassen. In einem Exklusivinterview des Schwedischen Fernsehen erklärt der Regisseur nun, dass sein nächster Film voraussichtlich in der schwedischen Hauptstadt gedreht wird, da Stockholm eine ganz eigene Atmosphäre verbreitet, die er in seinem nächsten Werk einfangen will. Die Dreharbeiten sollen voraussichtlich bereits im kommenden Jahr stattfinden.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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