fredag, februari 25, 2011

Nachrichten vom 25. Februar 2011

Schweden - Wirtschaft
Nach Aussagen von Volvos Pressechef Per-Åke Fröberg investieren Volvo-Geely in das Unternehmen bis zum Jahr 2015 etwa zehn Milliarden Dollar in China. Die erste Fabrik in Chengu soll bereits ab 2013 rund 100.000 eigens für China entwickelte Volvos liefern. Nach den aktuellen Plänen ist Volvo in Göteborg von dieser Entwicklung nur indirekt betroffen, denn während im Unternehmen selbst keinerlei Änderungen geplant sind, so müssen sich alle Zulieferer in Zukunft dem internationalen Druck beugen und billiger liefern, was zu erheblichen Personalkürzungen oder auch Konkursen führen kann.

Schweden - Wirtschaft
Die schwedischen Banken haben nichts von der kürzlichen Krise gelernt und verteilen nach wie vor großzügige Abfindungen und Bonuse. So bekommt der frühere Sprecher der Swedbank, Carl Eric Stålberg, der dem Unternehmen im Jahre 2009 einen Verlust von zehn Milliarden Kronen bescherte, bei seinem Ausscheiden im März einen Betrag von 4,3 Millionen Kronen Abfindung. Auch der voraussichtliche Bonus in Höhe von über einer Milliarde Kronen für 15.500 Angestellte der Bank ist mehr als umstritten, da die Swedbank nach wie vor staatliche Gelder geliehen hat.

Schweden - Medizin
In Schweden erfahren täglich 20 Frauen, dass sie Brustkrebs haben, was rund 7000 Frauen pro Jahr entspricht. Brustkrebs ist in Schweden die häufigste Krebsart unter Frauen und etwa jede vierte stirbt daran, auch wenn 80 Prozent der Betroffenen noch länger als zehn Jahre ab Diagnose überleben, die höchste Quote in ganz Europa. Eine Forschungsreihe, an der auch 110 schwedische Frauen beteiligt waren, belegt nun, dass das Medikament Herceptin bei der aggressiven Variante HER2-positiv bei 50 Prozent der Fälle Rückfälle innerhalb von vier Jahre verhindert, was eine große Anzahl an Leben rettet, da bisher die meisten Rückfälle innerhalb der ersten fünf Jahre verzeichnet werden.


Schweden - Gesundheit/Restauration
Bei mehreren Muscheln und Austern der schwedischen Westküste wurden in letzter Zeit Viren entdeckt, die beim Menschen Durchfall verursachen. Gegenwärtig wird bei Lebensmittelkontrollen bei Schaltieren in Schweden nur nach Toxinen, Giften und  E.Coli-Bakterien gesucht und nicht nach Viren. Probleme tauchen in letzter Zeit vor allem beim Genuss von Austern auf, die roh gegessen werden. Beim Kochen von Muscheln werden die entsprechenden Viren zerstört.


Schweden - Recht/Gesellschaft
Noch bevor der oberste Gerichtshof Schwedens entschieden hat, ob Poker ein Glücksspiel ist oder ein Geschicklichkeitsspiel, meldet sich das schwedische Finanzamt zum Thema. Da bisher nur Glücksspiele in Europa steuerfrei sind, wird sich das Urteil erheblich auf Poker-Spieler auswirken, denn sollte das HD (Högsta Domstolen) entscheiden, dass Poker auf Geschicklichkeit baut, so können die Gewinne vom Finanzamt als Einkommen betrachtet werden und müssen daher, teilweise auch rückwirkend, besteuert werden.


Schweden - Media
Der Verkauf der schwedischen Zeitungen ging im letzten Jahr um 3,6 Prozent, beziehungsweise um rund 130.000 Exemplare, zurück, wobei der größte Verlierer das linksliberale Aftonbladet war, das voriges Jahr 38.400 Leser verlor. Auch die moderate Tageszeitung SvD (Svenska Dagbladet), die in den letzten Jahren einen ständigen Aufwärtstrend verzeichnete, verlor 2010 rund 4100 Leser. Die rechtsliberale DN (Dagens Nyheter) liegt beim Rückgang im Mittelfeld und verlor im letzten Jahr 18.000 Leser.

Schweden - Ausbildung/Unterricht
Seit Jahren unterstützt die schwedische Regierung unter Fredrik Reinfeldt private Freischulen, obwohl immer häufiger Schulen entstanden, die als Kapitalunternehmen funktionierten und nur wenig an Ausbildung interessiert waren. Nach den Skandalen mit den Schulen der Thorengruppe in Mittel- und Nordschweden und den MoveIT-Gymnasien in Göteborg will nun Ausbildungsminister Jan Björklund zum Sommer die Gesetze ändern, damit Freischulen auch einen Mindeststandard bieten müssen und nicht nur Unterstützungen zwischen 75.000 und 138.000 Kronen pro Schüler und Schuljahr einstreichen können.


Schweden - Umwelt
Die Forstverwaltung Schwedens erteilte die Genehmigung eines Kahlschlags für 40 Hektar Urwald im Änokdelta in Nordschweden, obwohl eine entsprechende Genehmigung nach Paragraph 18 des Forstgesetzes mehr als nur zweifelhaft ist, da zusammenhängende Wildmarkgebiete geschützt werden müssen, selbst wenn sie nicht direkt Teil eines Schutzgebietes sind. Der betroffene Wald im Änokdelta liegt zudem eingebettet zwischen dem Naturreservat Pärlälvens Berg-Urwald und dem Weltkulturerbe Laponia und stellt eine natürliche Verbindung zwischen den Schutzgebieten dar.


Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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