fredag, juli 01, 2016

Nachrichten, 1. Juli 2016

Schweden - Politik
Nach der jüngsten Meinungsumfrage des Instituts Novus, die im Auftrag des privaten Fernsehkanals TV4 entstand, schrumpfen die Chancen der Christdemokraten Schwedens im kommenden Parlament vertreten zu sein mehr und mehr, denn während die Partei vor einem Monat noch eine Wählerunterstützung von 3,3 Prozent hatte, liegt diese nun nur noch bei 2,8 Prozent, also 1,2 Prozent unterhalb der Sperrgrenze. Ebbe Busch Thor, die Vorsitzende der Christdemokraten, scheint den Abwärtstrend der Partei, der bei ihrem Vorgänger, Göran Hägglund, einsetzte, nicht aufhalten zu können.

Schweden - Wirtschaft
Nachdem die schwedische Regierung eine Frauenquote in den Führungsetagen der großen Aktienunternehmen Schwedens durchsetzen will, haben sich nun vier der in der Wirtschaft einflussreichsten Frauen Schwedens in einem Debattenartikel in den Dagens Nyheter gegen jede Quotierung ausgesprochen, da dies nur zu einer Trennung zwischen Mann und Frau führen könne, nicht jedoch das Gesamtproblem der erwünschten Gleichstellung durchsetzen kann. Nach den Wirtschaftsfrauen ist das Problem des weiblichen Einflusses in Wirtschaftsunternehmen weitaus komplexer als dass dies durch die Quotierung behoben werden kann. Eine politische Quotierung in Norwegen führte zwar zu mehr Frauen in der Führungsetage, gab ihnen jedoch nicht mehr Einfluss als vorher.

Schweden - Arbeitswelt
Obwohl es seit Januar Gesetz ist, dass auf Baustellen grundsätzlich ein Verzeichnis der Arbeiter vorliegen muss aus dem der Name, der Beginn und das Ende der Arbeitszeit jedes Arbeiters hervorgeht, stellte das Finanzamt bei Kontrollen fest, dass bisher rund 90 Prozent der Arbeitgeber eine entsprechende Liste nicht vorlegen können. Da das Finanzamt die ersten sechs Monate als Übergangszeit wertete und bei fehlendem Verzeichnis keine Strafe forderte, scheinen Arbeitgeber auf dem Bau diese Zeit ausgenutzt zu haben statt sich dem Gesetz anzupassen. Das Verzeichnis soll Schwarzarbeit verhindern und damit die Konkurrenzkraft der Bauunternehmer stärken.

Schweden - Ausbildung
Während der Almedalveckan auf Gotland, dem größten politischen Jahrmarkt Schwedens, kann man dieses Jahr feststellen, dass nicht nur die Gemeinden Rekordsummen für die dortige Präsentation aufbringen, sondern auch die schwedischen Hochschulen und Universitäten, die ebenfalls überwiegend aus Steuergeldern bezahlt werden, ihre Ausgaben für diese Woche verdoppelten. Allein die Hochschule in Borås investiert über 300.000 Kronen für die Almedalveckan, deren Hauptziel die Schaffung eines Netzwerks sein soll, und in zweiter Linie eine sogenannte Kompetenzerweiterung. Alle Universitäten und Hochschulen Schwedens werden dieses Jahr über fünf Millionen Kronen an Repräsentationskosten verzeichnen. Die Hauptkosten liegen bei der Unterkunft und den Reisekosten.

Schweden - Ausbildung
Der Studienverband ABF hat erstmals in seiner 100-jährigen Geschichte ein Mitglied ausgeschlossen, nämlich den Türkischen Reichsverband, da dieser, nach Meinung von ABF, nicht die Werte des Verbandes teilt. Der Anlass für den Ausschluss boten Hetztiraden des früheren Vorsitzenden Barbaros Leylani gegen Armenier. Das Problem hätte indes durch Diskussionen mit dem neuen Vorsitzenden des Türkischen Reichsverband aus der Welt geschafft werden können, aber bisher wurde jedes Gespräch mit ABF zum Thema Armenier verweigert.

Schweden - Freizeit/Vergnügen
Das deutsche Unternehmen FKP Scorpio scheint sich bei der Veranstaltung des Musikfestivals Bråvalla bei Norrköping wenig um schwedische Üblichkeiten zu kümmern, was von Seiten der Besucher zu heftigen Kritiken führt. FKP Scorpio ermöglicht dieses Jahr ausschließlich mit vorgeladenen Armbändern Getränke oder Nahrung auf dem Festivalgelände zu kaufen. Während jedoch das Laden der Armbänder, mit langen Wartezeiten, noch funktioniert, so war es für sehr viele Besucher unmöglich mit den Armbändern zu bezahlen, da diese nicht funktionierten. Bereits im vergangenen Jahr war das Unternehmen in die Kritik geraten, weil Sara Larsson nur als Nebenperson auf den Plakaten zu finden war und, wie auch dieses Jahr, bei Künstlern eine massive Männerdominanz vorgesehen ist.

Schweden - Gesellschaft
Nach den Zahlen des Statistischen Amts Schwedens wollen schwedische Frauen nicht nur immer später ein Kind haben, sondern begnügen sich auch mit einem einzigen Kind. Unter den Frauen, die in den 70er Jahren geboren wurden, haben 17 Prozent, die überhaupt ein Kind bekamen, ein Kind bekommen, wollen jedoch kein zweites. Besonders ausgeprägt ist dies bei Frauen mit hoher Ausbildung und entsprechender Arbeitsstelle. Überwiegend Frauen mit geringem Bildungsniveau und geringem Einkommen gebären in Schweden mehrere Kinder, darunter auch Asylanten, was diesen Kindern einen relativ schlechten Start ins Leben bietet.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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